Samstag, 21. Februar 2015

Kaffee-Einlaufkur

Die Wirkung des Kaffee-Einlaufs:

Im Unterschied zu den meisten anderen Einläufen geht es beim Kaffeeeinlauf nicht vorrangig um den Darm, sondern in erster Linie um die Reinigung und Stärkung der Leber. Die Leber ist das wichtigste Entgiftungsorgan im menschlichen Körper. Funktioniert die Leberentgiftung nicht mehr richtig, bleiben Stoffwechselprodukte in den Gallengängen der Leber und vermindern deren Leistung. In der Folge kann die Leber nicht mehr so effektiv filtern, sodass viel mehr Toxine und Stoffwechselabfallprodukte im Blut verbleiben und im Körper an anderer Stelle abgelagert werden. Das kann viele gesundheitliche Schäden zur Folge haben (siehe Tabelle in der Leberreinigung-Info).
Der Kaffee wird beim Einlauf über die Darmschleimhaut ins Blut aufgenommen und erreicht so auf direktem Wege die Leber. Dies geschieht über das sogenannte Pfortader-System. Die Pfortader sammelt das Blut aus den Verdauungsorganen und führt es der Leber zu. In diesem Pfortader-Blut sind auch die Abbauprodukte und Giftstoffe aus diesen Organen enthalten. Diese schädlichen Stoffe und so auch das Koffein werden in der Leber wieder abgebaut. Der Unterschied zwischen dem Trinken von Kaffee und den Kaffee-Einläufen besteht darin, dass das Getränk sofort und ungefiltert ins Blut übergeht, von der Einlaufflüssigkeit jedoch nur ein geringer und zudem bereits gereinigter Teil in den großen Blutkreislauf des Körpers gelangt, sodass vermehrt die positiven Inhaltsstoffe des Kaffees wirken können:

  • Die im Kaffee enthaltenen Bitterstoffe weiten die Gallengänge in der Leber. Es wird verstärkt Gallensaft produziert, der die schädlichen Ablagerungen abtransportiert und  die Gallengänge reinigt. 
  • Die Säuren im Kaffee regen die Bildung und Ausscheidung von Gallenflüssigkeit an.
  • Der gesundheitsfördernde Stoff Theophyllin aus dem Kaffee erweitert die Gefäße des Darmes und wirkt dort Entzündungen entgegen.
  • Ein weiterer Inhaltsstoff im Kaffee ist die Palmitinsäure, die die Wirkung bestimmter entgiftungsfördernder Enzyme im Körper unterstützt. Sie verbinden sich mit den gelösten Giftstoffen und werden während des Einlaufs ausgespült. Damit der Kaffee-Einlauf wirken kann, ist es sehr wichtig, die Einlauf-Flüssigkeit für 15 min. (nicht länger!) im Darm zu halten. Um dies zu ermöglichen, empfiehlt es sich, den Kaffee-Einlauf direkt nach dem täglichen Stuhlgang durchzuführen oder zunächst einen Einlauf mit lauwarmem Wasser durchzuführen, um den Darm zu entlasten.
Die Dauer und die Häufigkeit von Kaffeeeinläufen hängen vom Schweregrad der Erkrankung abbitte klären Sie dies individuell mit uns: häufig wird eine tägliche Anwendung empfohlen, bei schweren Krankheitszuständen kann auch eine mehrmals tägliche Anwendung sinnvoll sein. Will man den Körper einer allgemeinen Reinigung unterziehen, genügt es, den Kaffeeeinlauf ein bis zweimal wöchentlich durchzuführen.

Als Ergänzung zu unserer Leber-Reinigungskur empfehlen wir die Kaffee-Einläufe direkt im Anschluss an die Leberreinigung 1-2 Wochen lang täglich durchzuführen. Die Kaffee-Einläufe können auch alternativ zur Leberreinigung durchgeführt werden. Um einen Nutzen zu erreichen, ist hier im Allgemeinen eine regelmäßige Anwendung über einen bis drei Monate (evtl. länger) nötig.

Um die stärkende Wirkung der Kaffee-Einläufe zu unterstützen, sollte nach jedem erfolgten Einlauf (also ggf. auch mehrmals täglich) ein großes Glas frisch gepresster Saft aus Bio-Obst/ -Gemüse getrunken werden. Hierfür eignen sich besonders Äpfel, Sellerie, rote Bete, roter Rettich, Brokkoli… Da Kaffee-Einläufe durch die starke Entgiftung die Leber stark beanspruchen, sollte bei Dauer und Häufigkeit der Anwendung immer auf die individuelle Reaktion geachtet werden, um die Leber nicht zu überlasten. Bei Menschen, die innerlich besonders stark mit Toxinen belastet sind, können starke Entgiftungsreaktionen auftreten. Sollte sich eine Verschlechterung des Zustands einstellen, sollten Sie die Anwendung zunächst abbrechen. Bitte geben Sie uns in diesem Fall unbedingt Bescheid!

Sollte der Einlauf Nervosität oder übergroße Wachheit hervorrufen, muss die Kaffeemenge reduziertwerden.

Die Durchführung des Kaffee-Einlaufs:

Für die Zubereitung der Kaffee-Einlaufflüssigkeit bereiten Sie einen Kaffee aus 2 gehäuften Kaffeelöffeln (ca. 25-30g) grob gemahlenem, mild geröstetem oder ungeröstetem/ grünem Bio-Kaffee (koffeinhaltig) mit einem halben Liter Wasser zu. Das Wasser wird zum Kochen gebracht, mit dem Kaffeepulver 3 Minuten sprudelnd gekocht und dann weitere 15 min. auf kleiner Flamme geköchelt. Der Kaffee wird nun durch ein feines Sieb oder einen ungebleichten Kaffeefilter gegeben und mit Wasser auf einen Liter verdünnt. Für die Anwendung sollte die Flüssigkeit lauwarm temperiert sein (ca. 37°/ Körpertemperatur).

Wir empfehlen ausdrücklich für die Verwendung ausschließlich Kaffee-Bohnen aus biologischem
Anbau und gefiltertes Leitungswasser oder mineralienarmes Quellwasser (z.B. Lauretana) zu
verwenden und für die Zubereitung kein aluminiumhaltiges Kochgeschirr zu verwenden!

Eine Durchführung mit Hamburger Leitungswasser ist aufgrund des hohen Kalkgehalts nicht zu empfehlen.

Weiterhin benötigen Sie:

  • Ein Einlaufgerät (Irrigator), bestehend aus einem Behälter für die Flüssigkeit, einem  Schlauch mit Ventil/Klemme und einem Darmrohr. (Zu bekommen in der Apotheke oder
    in unserer Praxis)
  • Handtuch, Kissen und Vaseline oder Öl
  • Und wichtig : Zeit und Ruhe


Durchführung:



  1. Am besten führen Sie den Einlauf im Badezimmer durch. Legen Sie sich dort alles bereit, sorgen Sie für eine angenehme Raumtemperatur und stellen Sie sicher, dass Sie nicht gestört werden.
  2. Setzen Sie den Irrigator zusammen; stecken Sie das Darmrohr fest auf das Ventil auf und fetten es mit wenig Vaseline oder anderer Creme ein. Stellen Sie sicher, dass der Hahn geschlossen ist (Position quer zum Schlauch).
  3. (Führen Sie evtl. vor dem Kaffee-Einlauf einen Einlauf mit lauwarmem Wasser durch, um den Darm zu entlasten.)
  4. Befüllen Sie den Behälter 1l lauwarmer Kaffee-Einlaufflüssigkeit.
  5. Halten Sie das Schlauchende in das Waschbecken und öffnen Sie den Hahn um den Schlauch zu entlüften. Schließen Sie den Hahn, sobald keine Luft mehr im Schlauch ist.
  6. Hängen Sie den Behälter in ca. 1 m Höhe auf, z.B. an der Türklinke oder einem Handtuchhaken (je höher er hängt, desto schneller wird das Wasser in den Darm fließen).
  7. Breiten Sie ein Handtuch am Boden aus, legen Sie sich auf die rechte Seite und legen Sie das linke Bein angewinkelt über das rechte. Unterstützen Sie den Kopf mit einem Kissen, lassen Sie den Bauch ganz locker und entspannt und atmen Sie ruhig und tief in den Bauch atmen.
  8. 8. Nun führen Sie das Darmrohr langsam in den Darm ein. Evtl. ist es hilfreich, wie beim Stuhlgang etwas dagegen anzupressen. Führen Sie das Darmrohr soweit wie möglich ein. Bei Widerstand ziehen Sie das Rohr etwas zurück, drehen es leicht und probieren es erneut. Bei starkem Widerstand nicht mit Gewalt einführen, sondern an dem Punkt lassen.
  9. Öffnen Sie den Hahn des Einlaufbehälters. Die Flüssigkeit beginnt langsam zu fließen. Atmen Sie tief und gleichmäßig in den Bauch und massieren Sie den Bauch mit sanftem Druck von unten links, nach oben und rechts kreisförmig. Sie können den Wasserzufluss stoppen oder regulieren, indem Sie den Schlauch knicken oder mit den Fingern zusammendrücken. Wenn Sie ein zu starkes Innendruckgefühl verspüren, halten Sie den Wasserfluss an, atmen Sie tief in den Bauch und massieren sanft von links unten nach oben und lassen erst danach das Wasser weiterlaufen.
  10. Der Behälter sollte möglichst ganz leer laufen. Ist der Behälter leer oder stockt der Fluss gänzlich – schließen Sie den Hahn und entfernen Sie das Darmrohr langsam. Massieren Sie Ihren Bauch gegen den Uhrzeigersinn.
  11. Versuchen Sie, die Flüssigkeit ca. 12-15min. im Darm zu halten. Halten Sie sich hierfür eine Uhr bereit. Verschiedene Übungen und sanfte Bauchmassage gegen den Uhrzeigersinn helfen, die Flüssigkeit tiefer in den Darm eindringen zu lassen und sie so länger zu halten. Die Flüssigkeit sollte jedoch keinesfalls länger als 15min. gehalten werden, zur Entleerung können wiederum unterstützende Übungen hilfreich sein. Die Yoga- Übungen zur Unterstützung der Entleerung

1. Übung

Stellen Sie sich aufrecht und gerade hin und strecken den Rücken gut
durch. Die Füße stehen hüftbreit auseinander. Verschränken Sie die
Finger ineinander und heben die Hände über den Kopf, so dass die
Handflächen nach oben zeigen. Strecken Sie sich dabei gut nach
oben. Nun beugen Sie den geraden Oberkörper zuerst nach links,
richten sich wieder auf und beugen sich dann zur rechten Seite. Dies
ist eine fließende Bewegung, die zügig ausgeführt wird. Schwingen Sie
auf diese Weise insgesamt acht Mal hin und her.
Auch bei den folgenden Bewegungen handelt es sich um Doppelbewegungen,
die zügig ausgeführt werden. Die Ausführung aller vier
Doppelbewegungen sollte nicht länger als eine Minute dauern.

2. Übung

Bleiben Sie in der Ausgangsstellung aufrecht stehen. Strecken Sie die
Arme gerade zur Seite. Nun winkeln Sie den linken Arm an, sodass der
Daumen das rechte Schlüsselbein berührt. Drehen Sie den Kopf
zur rechten Seite und blicken Sie auf die Fingerspitzen der rechten
Hand. Führen Sie nun Ihren rechten Arm soweit wie möglich nach
hinten, indem Sie den Oberkörper drehen. Kehren Sie sofort zur
Ausgangsstellung zurück und wiederholen Sie diese Bewegung zur
linken Seite: strecken Sie den linken Arm aus, winkeln den rechten Arm
an und berühren mit dem Daumen das linke Schlüsselbein. Ihr Blick
richtet sich auf die Fingerspitzen der linken Hand. Diese Doppelbewegung
wiederholen Sie viermal abwechselnd zu jeder Seite.
Dieser Ablauf sollte so rasch ausgeführt werden, dass er nicht länger
als 10 Sekunden dauert.

3. Übung

Ähnlich wie bei einer Liegestütze berühren Ihre Hände und Zehen den
Boden. Knie, Schenkel und Becken bleiben in der Luft. Der Oberkörper
ist gerade, die Arme sind durchgestreckt. Die Füße stehen ca. 30 cm
auseinander sind. Drehen Sie nun Ihren Oberkörper so weit nach
rechts, dass Sie Ihre linke Ferse sehen können. Drehen Sie sich dann
zur linken Seite und blicken Sie auf Ihre rechte Ferse. Diese
Doppelbewegung wird, ohne zu stocken, viermal wiederholt. Dies
sollte ungefähr 15 Sekunden dauern.
Anstelle dieser Übung können Sie auch einmal die Kerze machen.

4. Übung

Die vierte Übung kann von Menschen mit Knieschwierigkeiten in einer
anderen Variante ausgeführt werden. Nehmen Sie eine Hockstellung
ein, die Füße stehen 30 cm auseinander. Die Fersen befinden sich
nicht unter, sondern außerhalb des Pos. Ihre Knie sind leicht gespreizt,
sie befinden sich ca. 50 cm auseinander. Ihre Hände legen Sie auf die
Knie. Nun drehen Sie Ihren Oberkörper nach links und bringen Ihr
rechtes Knie vor den linken Fuß. Blicken Sie dabei nach links hinten
und pressen Sie mit der linken Hand den linken Schenkel in Ihren
Bauch, um Druck auf den aufsteigenden Dickdarm auszuüben.
Wiederholen Sie diese Übung entsprechend zur anderen Seite. Auch
diese Doppelbewegung führen Sie viermal aus, was wiederum
nicht länger als 15 Sekunden dauern sollte.

Variation der 4. Übung

Setzen Sie sich auf den Boden, strecken Ihr linkes Bein aus und winkeln
das rechte Bein an. Strecken Sie den Rücken leicht nach hinten durch,
drehen Sie den Oberkörper nach rechts. Fassen Sie mit dem linken
Arm über das angewinkelte Knie, ergreifen den rechten Fuß oder das
gestreckte Knie und üben dadurch über das angewinkelte rechte
Bein Druck auf die rechte Unterbauchhälfte aus. Vermeiden Sie es,
mit dem Bein die Rippen zu berühren. Diese Übung führen Sie
ebenfalls viermal aus.

Info zur Kaffee-Einlaufkur

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen